Veränderungen – und wie wir damit umgehen

6. März 2023 | Livia Bättig von OPES

Veränderungen geschehen ständig. Viele Kleine gehen nahezu spurlos an uns vorbei. Andere entwickeln sich zu einem grossen Change. Beruflich werden wir häufig mit solchen Anpassungen konfrontiert, die nur bedingt beeinflussbar sind. Aber wir sollten lernen, wie wir damit umgehen können.

Persönliche Erfahrung

Ich durfte die Möglichkeit nutzen, in den letzten Monaten meine beruflichen Tätigkeiten aufgrund einer Umstrukturierung im Unternehmen zu verändern. Die klassischen HR-Tätigkeiten in der Funktion als Leiterin operatives HR in meinem Unternehmen habe ich gegen die Möglichkeit als HR-Business Partnerin zu arbeiten eingetauscht.

Viele neue Anforderungen, Verantwortlichkeiten, Anspruchsgruppen und Herausforderungen waren die Folge.

Dieser Change ergab für mich jedoch eine enorme Bereicherung in Hinsicht meiner Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz und bietet mir viel Abwechslung in meinem Arbeitsalltag.

Diese Einsicht kann ich heute mit euch teilen. Bis ich jedoch so weit war, gab es einige innere Prozesse, welche ich durchlaufen musste:

Am Anfang stand die Frage: Warum brauchen wir diese Neuerung jetzt überhaupt? Ich war gut eingearbeitet, konnte speditiv und mit Freude arbeiten. Was soll mir nun so eine Veränderung bringen? Die Ablehnung und Frustration sind gestiegen. Nach einiger Zeit konnte ich durch diverse interne und externe Gespräche eine gewisse Akzeptanz und ein Verständnis für die Situation aufbauen und gewann dadurch Selbstvertrauen, um meine neue Stelle anzutreten. Schon nach kurzer Zeit habe ich festgestellt, dass die neuen Tätigkeiten und Herausforderungen enormen Spass und Zufriedenheit in mir auslösen. Meine persönliche Veränderung beinhaltet also natürliche emotionale Höhen und Tiefen.

Damit möchte ich in meinen Worten deutlich machen, was – zum Teil vollkommen unbewusst – in uns allen vorgeht, wenn wir von Veränderungen erfahren und diese durchleben.

Jede Veränderung ist ein Prozess, der in verschiedene Phasen aufgeteilt werden kann. Das ist hilfreich für alle, die mit diesem Wissen immer wieder entdecken können, in welcher Phase sie selbst in ihrer ganz persönlichen Akzeptanz der Veränderung stehen. Kübler-Ross und Richard K. Streich kamen zu der Erkenntnis, dass alle Menschen die gleichen emotionalen Phasen durchlaufen, unabhängig davon, ob sie dem Wandel offen gegenüberstehen oder nicht. Die Beachtung der verschiedenen Phasen hilft, die Dynamik von Veränderungsprozessen zu verstehen. Es hilft allen, Geduld für die Verarbeitungszeit bei jedem einzelnen und bei sich selbst zuzulassen.

Ich möchte also allen Leser:innen Mut machen, offen gegenüber Veränderungen zu sein und die vielen Vorteile und das persönliche Weiterkommen darin in den Fokus zu stellen.

Denn es heisst nicht um sonst: «Du wirst als Mensch nur wachsen, wenn du dich ausserhalb deiner Komfortzone befindest» (Percy Cerutty 1895 – 1975)