MN Bronx – plein air
Auf einem kleinen Rasenstück neben einem Parkplatz sitzt ein Maler vor seiner Staffelei und betrachtet aufmerksam den Schatten eines Balkons am Wohnblock gegenüber. Hinter ihm lehnt ein Fahrrad an der Hauswand. Die Sonne wandert, der Schatten dehnt sich, eine Frau stösst einen Kinderwagen durch sein Blickfeld. Der Pinsel bewegt sich über das weiss grundierte Sperrholz. Strich um Strich entsteht ein Bild.
Geel ist Luzerner Pleinairmaler. Das heisst, er malt draussen. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatte das in der Schweiz Tradition. Dramatische Berglandschaften wurden von reichen Engländern gerne als Souvenir mit nach Hause genommen. Auf Geels Malereien findet man aber keine Berge oder höchstens im Hintergrund, eingeklemmt zwischen Mehrfamilienhäusern. Stattdessen sieht man Strassenabschnitte, Industrieanlagen, Wald, eine Hauswand, einen Acker, eine Baustelle. Sujets an denen man täglich achtlos vorübergeht. Im Alltäglichen zeigt sich das Einmalige.