3 Gründe, weshalb herkömmliche Recruiting-Methoden 2023 (oftmals) nicht mehr genügen, um Mitarbeitende einzustellen

7. Februar 2023 | Raphael Egli von Jobster

Viele Unternehmen haben es bereits erfahren: Was früher gut funktionierte, um Mitarbeitende zu finden – bspw. Stellenanzeigen auf jobs.ch, der Karriereseite oder in einer Lokalzeitung – läuft heute oft ins Leere. Entweder melden sich die falschen Leute oder es gehen gar keine Bewerbungen mehr ein.

Um zu verstehen, wie es dazu kommen konnte, werfen wir einen Blick auf die letzten Jahre.

Recruiting im Wandel: Eine Zusammenfassung der wichtigsten Veränderungen

Das BIP in der Schweiz ist in den letzten 10 Jahren rund 15 % gestiegen. Dieses Wirtschaftswachstum führt zu einer erhöhten Nachfrage nach Arbeitskräften. Zudem zeigen sich bereits erste Vorboten der Überalterung. In der Schweiz wird die Bevölkerung zunehmend älter, wodurch der Anteil der Erwerbstätigen zurückgeht.

Die Digitalisierungswelle verlangt ferner immer neue Fähigkeiten, für die es noch zu wenige qualifizierte KandidatInnen im Arbeitsmarkt gibt. Andererseits sind gewisse Profile (insbesondere für Routinearbeiten) tendenziell weniger gefragt als früher.

All diese Faktoren führen – je nach Branche – zu einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Fachkräftemangel. Was sich auch in den aktuellen Zahlen des Arbeitsmarktes widerspiegelt.

Ende 2022 lag die Arbeitslosenquote gerade einmal bei 2 %. Demgegenüber waren über 130’000 Jobs offen. Ein krasses Missverhältnis.

Aber nicht nur Angebot und Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften hat sich verändert.

Die rasante Digitalisierung führte zu Veränderungen im Verhalten potenzieller KandidatInnen. Insbesondere für die jüngeren Generationen – die Digital Natives – sind Social Media und Smartphone nicht mehr wegzudenken.

Aber auch ältere Menschen erkennen die Vorteile, welche die Digitalisierung mit sich bringt. Sehr gut beobachten lässt sich anhand des Einkaufsverhalten bspw. durch die vermehrte Nutzung von Onlineshops über alle Generationen hinweg.

All diese Veränderungen haben Einfluss auf den Arbeitsmarkt und die Mechanismen der Mitarbeitersuche. Mit diesen Erkenntnissen im Hinterkopf schauen wir nun die 3 Gründe an, weshalb herkömmliche Recruiting-Methoden 2023 zu messbar schlechteren Ergebnissen führen.

1. Klassische Stelleninserate erreichen zu wenige Leute

Stelleninserate auf klassischen Kanälen erreichen oft nur die Spitze des Eisberges aller potenziellen Kandidaten – die aktiv Stellensuchenden. Aufgrund der derzeitigen Situation am Arbeitsmarkt schmilzt diese Eisbergspitze jedoch stärker und schneller als je zuvor.

2. Auf den gängigen Job-Kanälen herrscht ein enormer Konkurrenzkampf

Bei dem Überangebot an offenen Stellen tobt auf den gängigen Online-Jobportalen oder im Stellenteil der Lokalzeitungen ein richtiggehender Kampf um die wenigen wechselwilligen Fachkräfte. Stellenanzeige reiht sich an Stellenanzeige. Auf diesen Kanälen wird es fortlaufend schwieriger, aus der Masse herauszustechen.

3. Der herkömmliche Bewerbungsprozess wird oftmals als zu aufwändig empfunden

Die Nutzung von Technologien, welche das Leben einfacher und bequemer machen, wird in unserer Gesellschaft fortlaufend zur Selbstverständlichkeit. Daher wird das Einreichen eines CVs, Motivationsschreiben und Zeugnisse per Mail oder Formular zunehmend als lästige Aufgabe empfunden, die viele Leute vom Bewerben abhält.

Wer die Suche nach neuen Mitarbeitenden 2023 erfolgreich gestalten möchte, sollte diese 3 Punkte aktiv anpacken und seine Recruiting-Strategie dahingehend optimieren.

Bildbeschreibung: Der Arbeitsmarkt als Eisbergmodell. 2023 schmilzt die Spitze des Eisbergs stärker und schneller.